JETZT – nicht morgen oder übermorgen
Palmsonntag – Jesus zieht in Jerusalem ein und wird von der Menge bejubelt wie ein König.
Dazu wird den Menschen das trostspendende „Fürchte dich nicht!“ zugesagt. Was für eine eigentlich doch wunderbare Situation! Und doch schwingt für uns heute immer schon das Geschehen mit, das wir in den kommenden Tagen begehen. Jesus wird verurteilt und gekreuzigt. Das trübt die erst einmal beschriebene Freude für uns.
Oft bleiben wir mit unserem Blick nicht im Hier und Jetzt. Wir überlegen, was die Zukunft bringen wird, planen und verschieben Dinge auf irgendwann, anstatt im Hier und Jetzt zu leben. Und unter Umständen machen wir die Dinge dann nie, weil wir Angst haben, mutig zu sein und uns ganz auf das Jetzt einzulassen. Oder weil wir uns sagen, dass wir das später doch immer noch machen können und es somit immer weiterschieben. Und es dann letztlich nicht mehr machen können.
Lassen wir uns von Palmsonntag einladen, die Dinge zu tun, wenn sie dran sind: jetzt – nicht morgen oder übermorgen. Die Menschen, die Jesus damals jubelnd empfingen, wussten nicht, was wenige Tage später folgen würde. Sie haben in dem Moment gefeiert, dass Jesus da war – der Mensch, der in Gottes Auftrag kam.
Nehmen wir uns in den nächsten Tagen eine Auszeit vom Verschieben der wirklich wichtigen Dinge.
Jetzt ist die Zeit für das Telefonat mit einem Freund, das ich wegen vermeintlichem Zeitmangel schon lange verschoben habe.
Jetzt ist das Danke dran für die Freundin, die mich lächeln lässt, wenn ich ihre Nachrichten lese.
Jetzt ist der Moment für ein Aufwiedersehen, das ich schon lange fühle, für einen Neuanfang, den ich mutig begehe.
Jetzt ist das beste Alter, das ich genießen will.
Jetzt lobe ich Gott, der mich so annimmt, wie ich bin.
Jetzt wollen wir königliche Momente feiern und die Feste wie sie fallen.
Eine gesegnete Karwoche!